HBOT und Neuroplastizität nach Schlaganfall

Hintergrund

Nach einem Schlaganfall können Teile des Gehirns dauerhaft geschädigt sein. Lange glaubte man, dass Verbesserungen nur in den ersten Monaten möglich sind. Diese Studie zeigt, dass HBOT auch Jahre später noch die Gehirnregeneration anregen kann.

Was ist Neuroplastizität?

• Definition: Die Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen und neu zu vernetzen
• Normale Annahme: Neuroplastizität nimmt nach Verletzung schnell ab
• Neue Erkenntnis: HBOT kann auch späte Neuroplastizität aktivieren

Studiendesign

• Teilnehmer: Schlaganfall-Patienten im chronischen Stadium (6-36 Monate nach Ereignis)
• Besonderheit: Patienten, bei denen keine spontane Verbesserung mehr erwartet wurde
• Methoden: SPECT-Bildgebung, neuropsychologische Tests
• Design: Kontrollierte Studie mit Crossover-Design

Was wurde untersucht?

1. Hirndurchblutung: SPECT-Scans vor und nach Behandlung
2. Neurologische Funktion: Motorik, Sprache, Kognition
3. Aktivierte Hirnareale: Welche Regionen verbesserten sich?
4. Alltagsfunktionen: Selbstständigkeit im täglichen Leben

Ergebnisse

Die Studie zeigte bemerkenswerte Ergebnisse:

• Reaktivierung von “schlafenden” Hirnarealen (Penumbra)
• Signifikante Verbesserungen der neurologischen Funktion
• Erhöhte Hirndurchblutung in zuvor minderdurchbluteten Bereichen
• Verbesserungen auch Jahre nach dem Schlaganfall

Kernaussage

Diese Studie revolutionierte das Verständnis der Schlaganfall-Rehabilitation: Das Fenster für Verbesserungen schließt sich nicht. HBOT kann auch Jahre nach einem Schlaganfall noch “schlafende” Hirnareale reaktivieren und die Regeneration anregen.

Bedeutung für Patienten

Für Schlaganfall-Patienten und ihre Angehörigen, die mit bleibenden Defiziten leben, bietet diese Studie Hoffnung: Verbesserungen sind auch spät noch möglich. HBOT könnte eine Chance für Menschen sein, denen bisher gesagt wurde, dass keine Besserung mehr zu erwarten ist.