HBOT Long-Covid 2025

Einzelzell-Analyse zeigt persistierende Epithel-Veränderungen durch TNFα und TGFβ bei Post-COVID-Syndrom

Originaltitel: scRNA-seq reveals persistent aberrant differentiation of nasal epithelium driven by TNFα and TGFβ in post-COVID syndrome

Autoren

Reddy KD, Maluje Y, Ott F, et al. (UKSH)

Journal

Nature Communications

DOI

10.1038/s41467-025-64778-0

Zusammenfassung

Studie zeigt chronische Entzündung (TNFα, TGFβ) und persistierendes Epithel-Remodeling bei Post-COVID - ohne nachweisbare Viruslast.


Chronische Entzündung und Epithel-Remodeling bei Post-COVID

Hintergrund

Forscher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) veröffentlichten eine wichtige Studie in Nature Communications, die mittels Einzelzell-RNA-Sequenzierung die molekularen Veränderungen bei Post-COVID-Syndrom untersucht.

Studiendesign

  • Methode: Einzelzell-RNA-Sequenzierung (scRNA-seq) von Nasenbiopsien
  • Teilnehmer: 25 Patienten mit moderatem oder schwerem Post-COVID-Syndrom
  • Validierung: Air-Liquid-Interface-Kulturen zur Bestätigung der Ergebnisse
  • Fokus: TNFα-TGFβ-Achse

Zentrale Erkenntnisse

1. Chronische Entzündung ohne Virus

  • Hochregulation von TNFα und TGFβ
  • Anhaltende Entzündungssignale trotz fehlender Viruslast
  • Das Virus ist eliminiert, aber die Entzündung persistiert

2. Epithel-Remodeling

  • Reduzierte Flimmerzellen: Weniger zilientragende Zellen in den Atemwegen
  • Gestörte Zelldifferenzierung
  • Anhaltende strukturelle Veränderungen

3. Immunzell-Infiltration

  • Verstärkte Einwanderung von Immunzellen ins Gewebe
  • Erhöhte inflammatorische Signalwege
  • Chronische Immunaktivierung

Bedeutung der Erkenntnisse

Die Studie erklärt, warum Post-COVID-Symptome auch Monate nach der Infektion anhalten können:

BefundKlinische Bedeutung
TNFα-HochregulationSystemische Entzündung, Fatigue
TGFβ-AktivierungGewebefibrose, gestörte Regeneration
Reduzierte FlimmerzellenAtemwegsprobleme, Hustenreiz
Keine ViruslastSymptome nicht durch aktive Infektion

HBO-Relevanz

Anmerkung: Die hyperbare Sauerstofftherapie könnte bei den hier beschriebenen Mechanismen unterstützend wirken:

Entzündungshemmung

  • HBOT reduziert nachweislich pro-inflammatorische Zytokine
  • TNFα-Spiegel können durch HBO gesenkt werden
  • Modulierung der Immunantwort

Geweberegeneration

  • HBO fördert die Angiogenese (Neubildung von Blutgefäßen)
  • Verbesserte Sauerstoffversorgung des Gewebes
  • Unterstützung von Reparaturprozessen

Stammzellmobilisation

  • HBOT mobilisiert körpereigene Stammzellen
  • Förderung der Gewebeerneuerung
  • Potenzielle Unterstützung bei Epithel-Regeneration

Die Studie zeigt, dass chronische Entzündung und Gewebeveränderungen zentrale Probleme bei Post-COVID sind - beides Bereiche, in denen HBO positive Effekte zeigen kann.

Quelle

Reddy KD, Maluje Y, Ott F, et al. Nature Communications 16, 9494 (2025)

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