HBOT Post-Covid 2025

Immunologische Signaturen bei chronischen Erkrankungen nach COVID-19-Impfung - Spike-Protein bis 709 Tage nachweisbar

Originaltitel: Immunological and Antigenic Signatures Associated with Chronic Illnesses after COVID-19 Vaccination

Autoren

Bhattacharjee B, Lu P, Monteiro VS, et al., Krumholz HM, Iwasaki A (Yale University)

Journal

medRxiv (Preprint)

DOI

10.1101/2025.02.18.25322379

Zusammenfassung

Yale-Studie zeigt Spike-Protein-Persistenz bis 709 Tage nach Impfung, T-Zell-Dysregulation und EBV-Reaktivierung bei Post-Vac-Syndrom.


Immunologische Veränderungen beim Post-Vac-Syndrom

Hintergrund

COVID-19-Impfstoffe haben Millionen von Todesfällen verhindert. Dennoch berichten einige Geimpfte über anhaltende Beschwerden nach der Impfung – das sogenannte Post-Vac-Syndrom (PVS). Diese umfassende Studie der Yale University unter Leitung von Prof. Akiko Iwasaki untersuchte erstmals systematisch die immunologischen Veränderungen bei Betroffenen.

Studiendesign

  • Teilnehmer: 42 PVS-Patienten und 22 gesunde Kontrollpersonen
  • Studie: Yale LISTEN Study (dezentrale Querschnittsstudie)
  • Impfstoffe: BioNTech/Pfizer, Moderna, Johnson & Johnson
  • Methoden: Umfassende immunologische Analyse, Antigen-Detektion, Serologie

Zentrale Erkenntnisse

1. T-Zell-Dysregulation

  • Verminderte CD4-T-Zellen: Reduzierte Gedächtnis- und Effektor-CD4-T-Zellen (Typ 1 und 2)
  • Erhöhte CD8-T-Zell-Aktivität: Anstieg von TNF-alpha produzierenden CD8-T-Zellen
  • Hinweis auf chronische Immunaktivierung und Dysbalance

2. Spike-Protein-Persistenz

  • Erhöhte Spike-Protein-Spiegel im Blut bei PVS-Patienten im Vergleich zu Kontrollen
  • Nachweisbarkeit bis zu 709 Tage (ca. 23,6 Monate) nach der Impfung
  • „Das war überraschend – Spike-Protein so lange nach der Impfung zu finden”, so Prof. Iwasaki

3. Epstein-Barr-Virus-Reaktivierung

  • Serologische Hinweise auf EBV-Reaktivierung bei PVS-Patienten
  • Erhöhte Anti-EBV-gp42-IgG-Titer
  • Ähnliches Phänomen bei Long-COVID und ME/CFS bekannt

4. Neuromodulatorische Veränderungen

  • Signifikant reduzierte Fetuin-A-Spiegel
  • Verminderte Neurotensin- und β-Endorphin-Werte
  • Diese Faktoren regulieren Entzündung, Schmerzwahrnehmung und Neuroprotektion

5. Niedrigere Antikörper-Titer

  • PVS-Patienten hatten geringere Anti-Spike-Antikörper
  • Hauptsächlich auf weniger Impfdosen zurückzuführen

Einschränkungen

Wichtiger Hinweis: Diese Studie ist ein Preprint und wurde noch nicht peer-reviewed. Die Autoren betonen:

  • Weitere Validierung in größeren Gruppen erforderlich
  • Kausalzusammenhänge noch nicht abschließend geklärt
  • Nicht alle PVS-Patienten hatten nachweisbares Spike-Protein

Klinische Bedeutung

Die Studie liefert erste objektive Biomarker für das Post-Vac-Syndrom:

  • Messbare Immunveränderungen bei Betroffenen
  • Potenzielle diagnostische Marker (Spike-Protein, T-Zell-Profile)
  • Hinweise auf mögliche therapeutische Ansatzpunkte

HBO-Relevanz

Therapeutische Implikationen: Die hyperbare Sauerstofftherapie könnte bei den identifizierten Pathomechanismen unterstützend wirken:

  • Immunmodulation: HBOT kann T-Zell-Funktion normalisieren
  • Neuroprotektion: Steigerung neuroprotektiver Faktoren wie BDNF
  • Anti-Inflammation: Reduktion chronischer Entzündungsprozesse
  • EBV-Kontrolle: Verbesserung der Immunkompetenz gegen latente Viren

Die Überlappung mit Long-COVID-Mechanismen legt nahe, dass HBOT-Protokolle, die bei Long-COVID erfolgreich sind, auch bei PVS hilfreich sein könnten.

Quelle

Yale University, Yale LISTEN Study, medRxiv 2025

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