Spike-Protein-Expression in Hirnarterien: Implikationen für hämorrhagischen Schlaganfall nach mRNA-Impfung
Originaltitel: Expression of SARS-CoV-2 spike protein in cerebral Arteries: Implications for hemorrhagic stroke Post-mRNA vaccination
Ota N, Itani M, Aoki T, Sakurai A, Fujisawa T, Okada Y, Noda K, Arakawa Y, Tokuda S, Tanikawa R
Journal of Clinical Neuroscience
10.1016/j.jocn.2025.111223
Zusammenfassung
Spike-Protein in Hirnarterien bis 17 Monate nach mRNA-Impfung nachweisbar. Immunzell-Infiltration in betroffenen Gefäßen beobachtet.
Spike-Protein-Expression in Hirnarterien nach mRNA-Impfung
Hintergrund
Diese japanische Studie untersuchte das Vorkommen von SARS-CoV-2-Spike-Protein in Hirnarterien von Patienten mit hämorrhagischem Schlaganfall. Die Forscher wollten klären, ob mRNA-Impfungen zu einer langanhaltenden Spike-Protein-Produktion in Gefäßwänden führen können.
Studiendesign
- Teilnehmer: 19 Fälle von hämorrhagischem Schlaganfall (2023-2024)
- Methoden:
- Immunhistochemische Färbung für Spike- und Nukleokapsid-Protein
- In-situ-Hybridisierung zur Unterscheidung von Impfstoff- vs. Virus-mRNA
- Analyse: Retrospektive Untersuchung von Gewebeproben
Zentrale Erkenntnisse
1. Spike-Protein-Nachweis
- 43,8% der geimpften Patienten zeigten Spike-Protein-Expression
- Lokalisation vorwiegend in der Intima (Innenschicht) der Hirnarterien
- Nachweisbar bis zu 17 Monate nach der Impfung
2. Geschlechtsspezifische Befunde
- Spike-Protein-Nachweis ausschließlich bei weiblichen Patientinnen
- Statistisch signifikant (P = 0,015)
- Mögliche hormonelle Einflussfaktoren werden diskutiert
3. Immunzell-Infiltration
- CD4-positive T-Zellen in betroffenen Gefäßen
- CD8-positive T-Zellen nachgewiesen
- CD68-positive Makrophagen vorhanden
- Keine akuten Entzündungszeichen
4. Herkunft des Spike-Proteins
- Kein Nukleokapsid-Protein nachweisbar → keine aktive Virusinfektion
- In-situ-Hybridisierung bestätigte sowohl:
- Impfstoff-abgeleitete mRNA
- Virus-abgeleitete mRNA (bei vorheriger Infektion)
Limitationen der Studie
Wichtige methodische Einschränkungen:
- Kleine Fallzahl (n=19)
- Keine Kontrollgruppe
- Retrospektives Design
- Keine läsionsspezifische Analyse
- Kausaler Zusammenhang nicht bewiesen
Eine kritische Bewertung wurde im selben Journal veröffentlicht, die weitere Replikationsstudien fordert.
Wissenschaftliche Bedeutung
Die Studie wirft Fragen zur Biodistribution von Lipid-Nanopartikel-basierten Impfstoffen auf:
- mRNA-Impfstoffe könnten Spike-Protein-Produktion in Gefäßwänden induzieren
- Längere Persistenz als ursprünglich angenommen
- Potenzielle Implikationen für vaskuläre Gesundheit
Die Autoren betonen die Notwendigkeit globaler Replikationsstudien zur Klärung der Sicherheitsprofile.
HBO-Relevanz
Therapeutischer Kontext: Bei vaskulären Komplikationen könnte HBOT unterstützend wirken durch:
- Gefäßregeneration: Förderung der Angiogenese und Endothelreparatur
- Entzündungshemmung: Reduktion von Immunzell-Infiltration
- Verbesserung der Mikrozirkulation: Erhöhte Sauerstoffversorgung geschädigter Gewebe
- Neuroprotektion: Schutz vor sekundären Schäden nach vaskulären Ereignissen
Quelle
Journal of Clinical Neuroscience, 2025
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