Hochdosis-Vitamin D bei Post-COVID-Syndrom

Hintergrund

Viele Post-COVID-Patienten leiden unter anhaltender Erschöpfung (Fatigue), Angstzuständen und kognitiven Beeinträchtigungen. Vitamin D hat bekannte immunmodulatorische und neuroprotektive Eigenschaften. Diese randomisierte kontrollierte Studie untersuchte, ob eine hochdosierte Vitamin-D-Supplementierung diese Symptome verbessern kann.

Studiendesign

• Typ: Randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie
• Teilnehmer: 80 Post-COVID-Syndrom-Patienten
• Intervention: 60.000 IE Vitamin D wöchentlich vs. Placebo
• Dauer: 8 Wochen
• Endpunkte: Fatigue, Angst, Depression, Kognition, Schlafqualität

Zentrale Ergebnisse

Signifikante Verbesserungen

Keine signifikanten Unterschiede bei:

• Schlafqualität
• Depression
• Motorische Funktion
• Entzündungsmarker (IL-6, CRP)

Sicherheit

• Keine schwerwiegenden Nebenwirkungen
• Gute Verträglichkeit der Hochdosis-Therapie

Mechanismen

Vitamin D wirkt auf mehreren Ebenen:

1. Immunmodulation: Reduktion überschießender Immunreaktionen
2. Neuroprotektion: Schutz von Nervenzellen vor oxidativem Stress
3. Anti-Inflammation: Senkung proinflammatorischer Zytokine
4. Neurotransmitter: Einfluss auf Serotonin- und Dopamin-Synthese

Klinische Bedeutung

Diese Studie liefert Evidenz dafür, dass:

• Hochdosiertes Vitamin D bei Post-COVID sicher und wirksam sein kann
• Besonders Fatigue und neuropsychiatrische Symptome ansprechen
• Die Supplementierung unter ärztlicher Aufsicht erfolgen sollte

HBO-Relevanz

Synergistische Ansätze: Vitamin D und HBOT könnten sich ergänzen:

• Vitamin D: Systemische Immunmodulation, Neuroprotektion
• HBOT: Lokale Gewebeoxygenierung, Neuroregeneration

Beide Therapien adressieren Entzündungsprozesse und neuropsychiatrische Symptome bei Post-COVID. Eine Kombination könnte additive Effekte haben.

Dosierung und Hinweise

Studienprotokoll: 60.000 IE Vitamin D wöchentlich (entspricht ~8.500 IE täglich)

Wichtig:

• Hochdosierte Vitamin-D-Therapie nur unter ärztlicher Kontrolle
• Regelmäßige Blutspiegel-Kontrollen empfohlen
• Individuelle Anpassung je nach Ausgangswert

Quelle

Psychiatry and Clinical Neurosciences 2024