HBOT Post-Covid 2025

Wirksamkeit der Vitamin-D-Ersatztherapie bei 28 Fällen von ME/CFS nach COVID-19-Impfung

Originaltitel: Efficacy of vitamin D replacement therapy on 28 cases of myalgic encephalomyelitis/chronic fatigue syndrome after COVID-19 vaccination

Autoren

Kodama S, Konishi N, Hirai Y, Fujisawa A, Nakata M, Teramukai S, Fukushima M

Journal

Nutrition

DOI

10.1016/j.nut.2025.112718

Zusammenfassung

82% der ME/CFS-Patienten nach COVID-19-Impfung erfüllten nach Vitamin-D-Ersatztherapie nicht mehr die Diagnosekriterien. Beste Verbesserung bei Schlaf (71%) und autonomen Symptomen (68%).


Vitamin D bei ME/CFS nach COVID-19-Impfung

Hintergrund

Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) kann sich nach COVID-19-Impfungen entwickeln und ist durch schwere Erschöpfung, Post-Exertional Malaise, Schlafstörungen und kognitive Beeinträchtigungen gekennzeichnet. Diese japanische Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und ME/CFS nach Impfung sowie die Wirksamkeit einer Ersatztherapie.

Studiendesign

  • Typ: Prospektive Beobachtungsstudie
  • Teilnehmer: 28 Patienten mit ME/CFS nach COVID-19-Impfung
  • Zeitraum: August 2022 bis Februar 2024
  • Intervention: Vitamin-D-Ersatztherapie (Ernährungsberatung, Sonnenexposition, orale Supplementierung)
  • Diagnosekriterien: Kanadische Konsenskriterien für ME/CFS

Ausgangsbefunde

Vitamin-D-Status vor Therapie

  • 27 von 28 Patienten (96%) hatten unzureichende oder defiziente Vitamin-D-Spiegel
  • Durchschnittswert: 16 ± 4 ng/mL (Mangel: unter 20 ng/mL)

ME/CFS-Symptome vor Therapie

  • Durchschnittliche Symptomzahl: 10,3 ± 2,1 von 12 möglichen Symptomen

Ergebnisse nach Vitamin-D-Therapie

Vitamin-D-Spiegel

  • Anstieg auf: 28 ± 5 ng/mL (ausreichender Bereich)

Symptomreduktion

  • Symptomzahl: Von 10,3 ± 2,1 auf 3,3 ± 2,0
  • Remission: 23 von 28 Patienten (82%) erfüllten nicht mehr die ME/CFS-Diagnosekriterien

Verbesserung nach Symptomkategorie

SymptomVerbesserungsrate
Schlafstörungen71%
Autonome Symptome68%
Post-Exertional MalaiseVerbessert
Kognitive StörungenVerbessert
FatigueVerbessert

Mechanismen

Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei ME/CFS durch:

  1. Immunmodulation: Regulierung der T-Zell-Funktion
  2. Mitochondrien-Funktion: Unterstützung der Energieproduktion
  3. Neuroprotektion: Schutz vor neuroinflammatorischen Prozessen
  4. Autonome Regulation: Einfluss auf das vegetative Nervensystem
  5. Schlafregulation: Modulation des circadianen Rhythmus

Klinische Bedeutung

Diese Studie zeigt:

  • Hohe Prävalenz von Vitamin-D-Mangel bei Post-Vac ME/CFS
  • Einfache, sichere Intervention mit hoher Wirksamkeit
  • Potenzial für Screening von Vitamin-D-Spiegeln bei Post-Vac-Symptomen
  • Notwendigkeit ärztlicher Begleitung der Therapie

Einschränkungen

  • Kleine Fallzahl (n=28)
  • Keine Kontrollgruppe
  • Beobachtungsstudie (kein RCT)

Die Autoren planen eine randomisierte kontrollierte Studie zur Validierung der Ergebnisse.

HBO-Relevanz

Komplementäre Ansätze: Vitamin D und HBOT adressieren überlappende Pathomechanismen bei ME/CFS:

Vitamin DHBOT
Systemische ImmunmodulationLokale Gewebehyperoxygenierung
Mitochondrien-UnterstützungMitochondrien-Biogenese
SchlafregulationNeuroplastizität
Autonome FunktionVagusnerv-Modulation

Bei Post-Vac-Patienten mit Vitamin-D-Mangel könnte eine Kombination aus Supplementierung und HBOT synergistische Effekte haben.

Empfehlung

Für Post-Vac-Patienten mit ME/CFS-Symptomen:

  1. Vitamin-D-Spiegel (25-OH-Vitamin D) bestimmen lassen
  2. Bei Mangel (unter 20 ng/mL) oder Insuffizienz (20-30 ng/mL): Ersatztherapie
  3. Therapie unter ärztlicher Kontrolle
  4. Regelmäßige Kontrolle des Vitamin-D-Spiegels

Zielwert: 30-50 ng/mL (75-125 nmol/L)

Quelle

Nutrition Journal 2025, Japanische Forschergruppe

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