HBOT bei Post-Covid: Aktuelle Forschung
Ein Überblick über die wissenschaftliche Forschung zur hyperbaren Sauerstofftherapie bei Post-Covid und Long-Covid – was untersuchen die Studien?
Die anhaltenden Beschwerden nach einer COVID-19-Infektion – oft als Post-Covid oder Long-Covid bezeichnet – sind Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Forschung. Weltweit untersuchen Forscher, welche Therapieansätze bei diesen Beschwerden hilfreich sein könnten. Auch die hyperbare Sauerstofftherapie wird in diesem Zusammenhang erforscht.
Forschungsschwerpunkte
Wissenschaftliche Studien untersuchen verschiedene Aspekte der HBOT bei Post-Covid-Symptomen:
Neurokognitive Beschwerden
Mehrere Forschergruppen untersuchen den Einsatz von HBOT bei Konzentrationsproblemen, Gedächtnisstörungen und dem sogenannten „Brain Fog”. Dabei kommen bildgebende Verfahren wie MRT zum Einsatz, um mögliche Veränderungen zu dokumentieren.
Fatigue und Erschöpfung
Die chronische Erschöpfung zählt zu den häufigsten Post-Covid-Symptomen. Forscher gehen der Frage nach, ob HBOT Einfluss auf die mitochondriale Funktion – also die Energieproduktion in den Zellen – nehmen kann.
Autonome Dysfunktion
Symptome wie POTS (Posturales Tachykardiesyndrom) und andere Störungen des autonomen Nervensystems sind ebenfalls Gegenstand von Studien.
Studiendesigns
Die Forschung zu HBOT bei Post-Covid verwendet verschiedene wissenschaftliche Ansätze:
- Randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) – Der Goldstandard mit zufälliger Zuteilung zu Behandlungs- und Kontrollgruppe
- Sham-kontrollierte Studien – Mit einer „Schein-Behandlung” als Vergleich
- Fallserien und Beobachtungsstudien – Dokumentation von Behandlungsverläufen
Forschungsgruppen
Zu den führenden Forschungsgruppen gehört das Team um Prof. Shai Efrati am Sagol Center in Israel, das mehrere Studien zur HBOT in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht hat. Auch in Deutschland wird zu diesem Thema geforscht – etwa an der Fachhochschule Münster.
Verschiedene Protokolle
Ein interessanter Aspekt der Forschung ist der Vergleich verschiedener Behandlungsprotokolle:
- Medizinische HBOT – Höhere Drücke bis 2,4 ATA, wie im Efrati-Protokoll
- Milde HBOT – Niedrigere Drücke um 1,5 ATA
Die Studien untersuchen, welche Parameter für bestimmte Fragestellungen geeignet sein könnten.
Unsere Studiendatenbank
In unserer Studiendatenbank haben wir über 30 wissenschaftliche Arbeiten zur HBOT zusammengestellt, darunter viele zum Thema Post-Covid. Dort finden Sie:
- Zusammenfassungen auf Deutsch
- Links zu den Originalstudien
- Informationen zu Studiendesign und Ergebnissen
Einordnung
Die Forschung zur HBOT bei Post-Covid entwickelt sich kontinuierlich weiter. Wie bei jedem medizinischen Verfahren ist es wichtig, die Studienlage realistisch einzuschätzen. Die vorhandenen Studien liefern ermutigende Hinweise, aber die Forschung ist noch nicht abgeschlossen.
Persönliche Beratung
Wenn Sie Fragen zur aktuellen Studienlage oder zu unseren Behandlungsmöglichkeiten haben, beraten wir Sie gerne in einem persönlichen Gespräch.