Neue Studien 2025: Aktuelle HBOT-Forschung
Die wichtigsten wissenschaftlichen Studien zu hyperbarer Sauerstofftherapie aus dem Jahr 2025 im Überblick.
Das Jahr 2025 bringt wichtige neue Erkenntnisse zur hyperbaren Sauerstofftherapie, Long COVID und Post-Vac-Syndrom. Hier fassen wir die bedeutendsten Studien zusammen.
Spike-Protein-Persistenz & Post-Vac
Yale LISTEN Study: Spike-Protein bis 709 Tage nachweisbar (Februar 2025)
Bahnbrechende Studie der Yale University zu immunologischen Veränderungen beim Post-Vac-Syndrom.
Studie: Immunological and Antigenic Signatures Associated with Chronic Illnesses after COVID-19 Vaccination – medRxiv (Preprint)
Design:
- 42 Post-Vac-Patienten vs. 22 gesunde Kontrollen
- Umfassende immunologische Analyse
Kernaussagen:
- Spike-Protein bis zu 709 Tage (ca. 23 Monate) nach Impfung im Blut nachweisbar
- T-Zell-Dysregulation: Verminderte CD4-T-Zellen, erhöhte TNF-α+ CD8-T-Zellen
- Häufige EBV-Reaktivierung bei Betroffenen
- Reduzierte neuromodulatorische Faktoren (Fetuin A, Neurotensin, β-Endorphine)
Bedeutung: Erste systematische Studie zu Biomarkern des Post-Vac-Syndroms. Zur Studie in unserer Datenbank
Spike-Protein in Hirnarterien bis 17 Monate nach Impfung (April 2025)
Japanische Studie zu Spike-Protein-Expression in Gefäßen von Schlaganfall-Patienten.
Studie: Expression of SARS-CoV-2 spike protein in cerebral Arteries – Journal of Clinical Neuroscience
Kernaussagen:
- 43,8% der geimpften Patienten zeigten Spike-Protein in Hirnarterien
- Nachweis bis zu 17 Monate nach letzter Impfung
- Immunzell-Infiltration in betroffenen Gefäßen
- Ausschließlich bei weiblichen Patientinnen nachgewiesen (p=0,015)
Bedeutung: Wirft Fragen zur Langzeit-Biodistribution von mRNA-Impfstoffen auf. Zur Studie
Darmbarriere-Störung bei Post-COVID-Fatigue (Mai 2025)
MedUni Wien zeigt Zusammenhang zwischen Darmgesundheit und Post-COVID-Erschöpfung.
Studie: Gastrointestinal Barrier Disruption in Post-COVID Syndrome Fatigue Patients – Allergy
Kernaussagen:
- Gestörte Darmbarriere (“Leaky Gut”) bei Post-COVID-Fatigue
- Erhöhte IL-6-Werte (systemische Entzündung)
- Vorbestehende GI-Beschwerden erhöhen Risiko für PCS-Fatigue
- Potenzielle prädiktive Biomarker identifiziert
Bedeutung: Unterstreicht die Rolle der Darm-Hirn-Achse bei Long COVID. Zur Studie
Vitamin D bei Long COVID und Post-Vac
Vitamin K2 + D3 verbessert Long-COVID-Symptome: RCT (Januar 2025)
Erste randomisierte kontrollierte Studie zu Vitamin-Supplementierung bei Long COVID.
Studie: Vitamins K2 and D3 Improve Long COVID, Fungal Translocation, and Inflammation – Nutrients
Design:
- RCT mit 151 Long-COVID-Patienten
- 240 µg Vitamin K2 (MK-7) + 2000 IE Vitamin D3 täglich
- 24 Wochen Behandlungsdauer
Ergebnisse:
- Symptomreduktion: -7,1% LC-Index (vs. +7,2% in Kontrollgruppe)
- Signifikante Reduktion von Entzündungsmarkern (oxLDL, sTNF-RI, sCD163)
- Verbesserung der Darmbarriere (weniger Pilztranslokation)
- Exzellentes Sicherheitsprofil
Bedeutung: Erste RCT-Evidenz für Vitamin-Supplementierung bei Long COVID. Zur Studie
Vitamin D bei ME/CFS nach COVID-19-Impfung (Februar 2025)
82% der Patienten erfüllten nach Therapie nicht mehr die ME/CFS-Diagnosekriterien.
Studie: Efficacy of vitamin D replacement therapy on ME/CFS after COVID-19 vaccination – Nutrition
Kernaussagen:
- 96% der Post-Vac ME/CFS-Patienten hatten Vitamin-D-Mangel
- Nach Ersatztherapie: 82% Remission (erfüllten nicht mehr ME/CFS-Kriterien)
- Beste Verbesserung bei Schlafstörungen (71%) und autonomen Symptomen (68%)
Bedeutung: Einfache, kostengünstige Intervention mit hoher Wirksamkeit. Zur Studie
Highlights 2025
Niederländische Registerstudie zu Long-COVID (2025)
Eine der wichtigsten Veröffentlichungen des Jahres: Die große prospektive Registerstudie aus den Niederlanden.
Studie: Hyperbaric oxygen therapy for long COVID: a prospective registry – Scientific Reports
Design:
- 232 Long-COVID-Patienten eingeschlossen
- 6 von 9 niederländischen Druckkammern beteiligt
- Prospektive Datenerhebung mit 3-Monats-Follow-up
Kernaussagen:
- 65% der Patienten zeigten eine klinisch relevante Verbesserung der Lebensqualität
- Mediane Zeit von COVID-Infektion bis HBOT-Beginn: 20 Monate
- Verbesserungen in mentalen und physischen Komponenten (SF-36)
Bedeutung: Dies ist eine der größten Real-World-Studien zu HBOT bei Long-COVID. Die Autoren planen eine randomisierte kontrollierte Studie als Folgeuntersuchung. 1-Jahres-Follow-up-Daten werden für September 2025 erwartet.
Randomisierte Studie: Normobar vs. Hyperbar (2025)
Eine wichtige methodische Studie zur Frage, ob der erhöhte Druck entscheidend ist.
Studie: Effect of normobaric and hyperbaric hyperoxia treatment on symptoms and cognitive capacities in Long COVID patients – PubMed 2025
Design:
- Randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Studie
- Vergleich von normobarer und hyperbarer Sauerstofftherapie
- Untersuchung von Symptomen und kognitiven Fähigkeiten
HBOT bei PTSD: Schwellenwert-Effekt (2025)
Neue Erkenntnisse zur Anwendung bei posttraumatischer Belastungsstörung.
Studie: Hyperbaric Oxygen Therapy for PTSD: Threshold Effect for Sustained Symptom Improvement – PubMed 2025
Kernaussagen:
- HBOT fördert Neuroplastizität
- Schwellenwert-Effekt identifiziert: ≥35% Verbesserung nach Behandlung sagt anhaltende Besserung voraus
- Biologisch basierter Behandlungsansatz
Bedeutung: Diese Studie liefert wichtige Hinweise zur Vorhersage des Therapieerfolgs.
Wundheilung nach Brustkrebs-Therapie (2025)
10-Jahres-Erfahrung einer Einrichtung mit komplexen Wunden.
Studie: HBOT for complex wound management following breast cancer treatment – PubMed 2025
Design:
- 20 Patientinnen mit nicht-heilenden Wunden nach Mastektomie
- Behandlung bei 2,0 ATA, 90 Minuten pro Sitzung
- Median 30,5 Sitzungen
Ergebnisse:
- 100% komplette Wundheilung
- Ermöglichte Fortsetzung geplanter onkologischer Therapien
- Früher HBOT-Beginn korrelierte signifikant mit schnellerer Heilung (p=0,023)
Nekrotisierende Weichteilinfektionen (2025)
Große retrospektive Kohortenstudie zu schweren Infektionen.
Studie: HBOT for Necrotizing Soft Tissue Infections: Clinical Outcomes – PubMed 2025
Design:
- 253 Patienten analysiert
- 143 (56,3%) erhielten HBOT
- 110 (43,3%) ohne HBOT
Ergebnisse:
- 90-Tage-Mortalität: 5,8% mit HBOT vs. 15,4% ohne HBOT (p=0,015)
- Bei großen Wunden (≥450 cm²) und hohem APACHE II Score (≥18): HBOT reduzierte Sterberisiko signifikant (OR 0,12)
Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS)
Systematische Analyse zu HBOT bei chronischen Schmerzsyndromen.
Studie: HBOT for Management of Complex Regional Pain Syndrome – PubMed 2025
Design:
- 13 Studien mit 280 Teilnehmern analysiert
- HBOT: 3-63 Sitzungen
- Typisch: 2,4 ATA, 90 Minuten
Ergebnisse:
- Signifikante Symptomlinderung
- Funktionelle Verbesserung bei beiden Subtypen (SMP und SIP)
Knochenerkrankungen und HBOT (2025)
Übersichtsarbeit zu Anwendungen bei Knochenerkrankungen.
Studie: HBOT for the Treatment of Bone-Related Diseases – PubMed 2025
Kernaussagen:
- HBOT fördert Knochenheilung und -reparatur
- Stimulation der Osteoblasten-Proliferation und -Differenzierung
- Förderung der Knochen-Angiogenese
Meta-Analyse: Zerebrale Aneurysmen (2025)
Systematische Übersicht zur postoperativen Anwendung.
Studie: Efficacy of HBOT in postoperative patients with cerebral aneurysms – Frontiers in Neurology 2025
Design:
- 11 randomisierte kontrollierte Studien eingeschlossen
- Publikationszeitraum 2007-2025
Bedeutung: HBOT zeigt Potenzial zur Verbesserung der neurologischen Erholung nach Aneurysma-Operation.
Sicherheit bei Thoraxtrauma (2025)
Wichtige Sicherheitsdaten aus der Erdbebenkatastrophe.
Studie: HBOT in patients with thoracic injuries – PubMed 2025
Hintergrund:
- Retrospektive Kohortenstudie
- Patienten mit stumpfem Thoraxtrauma nach Kahramanmaraş-Erdbeben 2023
Ergebnisse:
- HBOT bei sorgfältig ausgewählten Patienten sicher anwendbar
- Komplikationen meist geringfügig und beherrschbar
- Vorsicht bei Patienten mit eingeschränkter kardiopulmonaler Reserve
Trends 2025
Spike-Protein-Persistenz als Forschungsschwerpunkt
- Mehrere hochrangige Studien zur langanhaltenden Präsenz von Spike-Proteinen
- Sowohl nach Infektion als auch nach Impfung dokumentiert
- Mögliche Erklärung für chronische Symptome bei Long COVID und Post-Vac
Vitamin-Supplementierung als therapeutischer Ansatz
- Erste RCT-Evidenz für Vitamin K2/D3 bei Long COVID
- Hohe Remissionsraten bei Vitamin-D-Mangel-Korrektur
- Kostengünstige, gut verfügbare Behandlungsoption
Wachsende Evidenz bei Long-COVID
- Große Registerstudien bestätigen frühere RCT-Ergebnisse
- 1-Jahres-Follow-up-Daten werden erwartet
- Methodisch hochwertige Studien im Gange
Neue Indikationen
- PTSD als vielversprechendes Anwendungsgebiet
- Komplexes regionales Schmerzsyndrom
- Postoperative neurologische Rehabilitation
Sicherheitsdaten
- Zunehmend Daten zu speziellen Patientengruppen
- Verbessertes Verständnis von Kontraindikationen
Unsere Studiendatenbank
Alle hier erwähnten Studien und viele weitere finden Sie in unserer Studiendatenbank:
Rückblick
Lesen Sie auch unseren Rückblick: Neue Studien 2024
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