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Long COVID in Deutschland 2025: Zahlen, Fakten und Auswirkungen

Aktuelle Daten zu Long COVID und ME/CFS in Deutschland: Über 1,5 Millionen Betroffene, wirtschaftliche Kosten von 63 Milliarden Euro und die Herausforderungen für Gesundheitssystem und Arbeitsmarkt.

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Long COVID und seine Langzeitfolgen bleiben auch 2025 eine erhebliche Belastung für Betroffene, das Gesundheitssystem und die Volkswirtschaft in Deutschland. Dieser Artikel fasst die aktuellen Zahlen und Entwicklungen zusammen.

Die Zahlen: Über 1,5 Millionen Betroffene

Ende 2024 lebten in Deutschland schätzungsweise über 1,5 Millionen Menschen mit Langzeitfolgen von COVID-19:

  • Rund 871.000 Menschen mit Long COVID
  • Etwa 650.000 Menschen mit ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom), häufig als Folge von Long COVID

Diese Zahlen basieren auf einem Modell, das sowohl offiziell gemeldete als auch geschätzte unerkannte Infektionen berücksichtigt. Für 2025 wird erwartet, dass die Anzahl der ME/CFS-Betroffenen allein aufgrund der bisherigen Infektionen weiter steigen wird.1

Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit

Die Folgen für den Arbeitsmarkt sind gravierend:

KennzahlWert
Nicht voll arbeitsfähig nach 6 Monaten45% der Betroffenen
Vollständig arbeitsunfähig20% der Betroffenen
Durchschnittliche Ausfalldauer psychische Erkrankungen28,5 Tage pro Fall
Durchschnittliche Ausfalldauer Atemwegsinfekte5,9 Tage pro Fall

Laut dem Fehlzeiten-Report 2025 der AOK lagen die Fehltage durch Atemwegserkrankungen, zu denen auch COVID-19 zählt, von September 2024 bis März 2025 zeitweise auf einem Höchststand.2

Volkswirtschaftliche Kosten

Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind enorm:

  • Über 63 Milliarden Euro Kosten für die Gesellschaft im Jahr 2024
  • Das entspricht 1,5% des Bruttoinlandsprodukts
  • Rückgang der Arbeitsstunden um etwa 1,5% des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens

Die Krankheitsrate durch Post-COVID und Long-COVID ist statistisch zwar etwas gesunken, bleibt aber weiterhin eine bedeutende Ursache für Arbeitsausfälle und höhere Krankenstände.3

Besonders betroffene Gruppen

Die Belastungen treffen nicht alle gleich:

  • Ältere Arbeitnehmer sind häufiger und länger betroffen
  • Gefährdete Gruppen zeigen höhere Langzeitfolgen
  • Frauen sind statistisch häufiger von Long COVID betroffen als Männer

Versorgungslage und Forschung

Aktuelle Herausforderungen

  • Es gibt bisher keine ursächlichen Therapien für Long COVID und ME/CFS
  • Die Erkrankungen gehen häufig mit dauerhafter Arbeitsunfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit einher
  • Die Versorgung ist häufig unzureichend, was die soziale Absicherung erschwert

Forschungsförderung

Das Bundesgesundheitsministerium fördert aktuell Forschungsprojekte zur besseren Erfassung und Behandlung der Langzeitfolgen.4 Das Paul-Ehrlich-Institut koordiniert verschiedene Forschungsprojekte zu Long COVID und Post-Vac-Syndrom.5

Prognose für 2026

Basierend auf aktuellen Modellen lässt sich prognostizieren:

  • Die Zahl der Betroffenen wird voraussichtlich stabil bleiben oder leicht ansteigen
  • Prognosen gehen von 1,5 bis 1,7 Millionen Betroffenen aus
  • Weitere Neuinfektionen werden neue Fälle von Langzeitfolgen verursachen
  • Ohne bahnbrechende Therapien bleibt die Langzeitbelastung eine große Herausforderung16

Was bedeutet das für Betroffene?

Für Menschen mit Long COVID oder ME/CFS bedeuten diese Zahlen:

  1. Sie sind nicht allein - über 1,5 Millionen Menschen in Deutschland teilen ähnliche Erfahrungen
  2. Die Forschung läuft - neue Erkenntnisse und Therapieansätze werden entwickelt
  3. Therapieoptionen existieren - auch wenn keine Heilung garantiert werden kann, gibt es Behandlungsansätze

Therapieoptionen

Während es keine ursächliche Therapie gibt, zeigen verschiedene Behandlungsansätze Erfolge bei der Symptomlinderung:

  • Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT): Studien zeigen Verbesserungen bei Fatigue, kognitiven Symptomen und Lebensqualität
  • Pacing: Angepasstes Aktivitätsmanagement zur Vermeidung von Crashs
  • Multidisziplinäre Rehabilitation: Kombinierte Behandlungsansätze

Mehr zu den wissenschaftlichen Grundlagen finden Sie in unserer Studiendatenbank.


Quellen


Beratungsgespräch

Sie sind von Long COVID betroffen und möchten mehr über Therapieoptionen erfahren? Wir beraten Sie gerne persönlich.

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Footnotes

  1. ME/CFS Research Foundation: Rising Cost of Long COVID and ME/CFS 2

  2. AOK: Fehlzeiten-Report 2025

  3. IW Köln: Krankenstand in Deutschland - Report 2025

  4. Bundesgesundheitsministerium: Fünfter Runder Tisch Long COVID

  5. Paul-Ehrlich-Institut: Forschungsprojekte Long COVID und Post-Vac

  6. Aktuelle Sozialpolitik: Long Covid, die (Nicht-)Versorgung der Betroffenen

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