Fibromyalgie: Leben mit chronischen Schmerzen
Fibromyalgie betrifft Millionen Menschen weltweit. Was wissen wir über dieses Syndrom, das lange Zeit kaum verstanden wurde?
Schmerzen am ganzen Körper, Erschöpfung, Schlafstörungen – Fibromyalgie ist ein komplexes Syndrom, das lange Zeit von vielen Ärzten nicht ernst genommen wurde. Heute weiß die Medizin mehr, auch wenn viele Fragen offen bleiben.
Was ist Fibromyalgie?
Fibromyalgie – wörtlich „Faser-Muskel-Schmerz” – ist ein chronisches Schmerzsyndrom mit charakteristischen Merkmalen:
- Weitverbreitete Schmerzen – In mehreren Körperregionen
- Druckschmerzhafte Punkte – An typischen Stellen
- Chronischer Verlauf – Über Monate und Jahre
- Begleitsymptome – Fatigue, Schlafstörungen, kognitive Probleme
Die Symptome im Detail
Schmerzen
Das Leitsymptom ist ein diffuser, chronischer Schmerz, der verschiedene Körperregionen betrifft. Betroffene beschreiben ihn oft als:
- Brennend oder stechend
- Tief im Muskel sitzend
- Wechselnd in der Intensität
- Verstärkt durch Stress oder Wetteränderungen
Fatigue
Die Erschöpfung bei Fibromyalgie ähnelt der bei anderen chronischen Erkrankungen. Schlaf ist oft nicht erholsam, morgens fühlen sich Betroffene wie „gerädert”.
Fibro-Fog
Ähnlich wie Brain Fog bei Post-Covid berichten viele von kognitiven Einschränkungen – Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit, verlangsamtes Denken.
Weitere Begleitsymptome
- Kopfschmerzen und Migräne
- Reizdarmsyndrom
- Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen, Gerüchen
- Morgensteifigkeit
Diagnose
Die Diagnose Fibromyalgie ist nicht einfach, da es keinen spezifischen Labortest gibt. Sie erfolgt durch:
- Ausführliche Anamnese
- Körperliche Untersuchung
- Ausschluss anderer Erkrankungen
- Anwendung definierter Diagnosekriterien
Ursachen – Was weiß die Forschung?
Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Diskutiert werden:
Zentrale Sensibilisierung
Das zentrale Nervensystem verarbeitet Schmerzreize möglicherweise verstärkt. Die „Schmerzschwelle” ist herabgesetzt.
Genetische Faktoren
Fibromyalgie tritt in manchen Familien gehäuft auf, was auf eine genetische Komponente hindeutet.
Auslöser
Oft berichten Betroffene von einem auslösenden Ereignis – einer Infektion, einem Trauma oder einer Phase starker Belastung.
Therapieansätze
Die Behandlung von Fibromyalgie ist multimodal und individuell:
Bewegung
Regelmäßige, moderate Bewegung gilt als einer der wichtigsten Bausteine – auch wenn sie anfangs schwerfällt.
Psychologische Unterstützung
Verhaltenstherapeutische Ansätze können helfen, mit den chronischen Schmerzen umzugehen.
Medikamente
Verschiedene Medikamentengruppen werden eingesetzt, die Wirksamkeit ist individuell unterschiedlich.
Komplementäre Ansätze
Verschiedene ergänzende Verfahren werden untersucht. In unserer Studiendatenbank finden Sie wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Fibromyalgie.
Leben mit der Erkrankung
Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, mit der Betroffene lernen müssen zu leben:
- Pacing – Die eigene Energie einteilen
- Selbstfürsorge – Auf die eigenen Grenzen achten
- Unterstützung – Austausch in Selbsthilfegruppen
- Akzeptanz – Die Erkrankung annehmen, ohne aufzugeben
Mehr dazu in unserem Artikel Selbstfürsorge bei chronischen Erkrankungen.
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Beratungsgespräch
Leben Sie mit Fibromyalgie oder haben Sie den Verdacht? In einem persönlichen Gespräch können wir über Ihre Situation sprechen und Sie über den aktuellen Forschungsstand informieren.