POTS: Das Posturale Tachykardiesyndrom erklärt
Was ist POTS? Wie äußert es sich? Warum tritt es häufig nach Infektionen auf? Ein informativer Überblick über dieses Syndrom des autonomen Nervensystems.
POTS steht für “Posturales orthostatisches Tachykardiesyndrom”. Es beschreibt eine Störung des autonomen Nervensystems, die besonders beim Aufstehen Beschwerden verursacht. In den letzten Jahren ist POTS verstärkt in den Fokus gerückt, da es häufig im Zusammenhang mit Post-Covid beobachtet wird.
Was bedeutet POTS?
Der Name beschreibt die Hauptmerkmale:
- Postural: Beim Wechsel der Körperposition (z.B. vom Liegen zum Stehen)
- Orthostatisch: Bezogen auf die aufrechte Körperhaltung
- Tachykardie: Beschleunigter Herzschlag
- Syndrom: Kombination mehrerer Symptome
Typische Symptome
Menschen mit POTS berichten häufig von:
- Herzrasen beim Aufstehen
- Schwindel oder Benommenheit
- Erschöpfung und Fatigue
- “Brain Fog” (Konzentrationsprobleme)
- Schwitzen oder Frieren
- Übelkeit
- Zittern
Diese Symptome treten typischerweise im Stehen auf und bessern sich im Liegen.
Das autonome Nervensystem
POTS betrifft das autonome Nervensystem, das unbewusste Körperfunktionen steuert:
- Herzfrequenz
- Blutdruck
- Verdauung
- Temperaturregulation
- Schwitzen
Bei POTS funktioniert die Anpassung an das Aufstehen nicht richtig. Der Körper kann den Blutfluss nicht optimal regulieren.
POTS und Infektionen
POTS kann nach verschiedenen Auslösern auftreten:
- Nach viralen Infektionen
- Nach COVID-19 (häufig beobachtet)
- Nach anderen Erkrankungen
- Manchmal ohne erkennbaren Auslöser
Der genaue Zusammenhang zwischen Infektionen und POTS ist Gegenstand aktueller Forschung.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch:
- Kipptisch-Test: Messung von Herzfrequenz und Blutdruck beim Lagewechsel
- 10-Minuten-Stehtest: Einfachere Variante
- Ausschluss anderer Ursachen: Schilddrüse, Herzerkrankungen etc.
Ein Anstieg der Herzfrequenz um mehr als 30 Schläge/Minute beim Aufstehen (ohne starken Blutdruckabfall) ist ein Kriterium für POTS.
Leben mit POTS
Betroffene entwickeln oft Strategien für den Alltag:
- Langsam aufstehen
- Ausreichend trinken
- Kompressionsstrümpfe
- Salzreiche Ernährung (nach ärztlicher Rücksprache)
- Vermeidung langer Stehzeiten
Weitere Tipps zum Umgang mit chronischen Beschwerden finden Sie in unserem Artikel Selbstfürsorge bei chronischen Erkrankungen.
Verwandte Themen
- Der Weg zurück ins Leben nach Post-Covid
- Fatigue: Chronische Erschöpfung verstehen
- Brain Fog: Wenn der Kopf nicht mehr klar ist
Forschung
In unserer Studiendatenbank finden Sie wissenschaftliche Arbeiten, die POTS im Zusammenhang mit Post-Covid untersuchen.
Beratungsgespräch
Haben Sie Fragen zu POTS? In einem persönlichen Gespräch können wir Ihre Situation besprechen.