Tinnitus: Wenn es im Ohr klingelt

Pfeifen, Rauschen, Summen oder Klingeln – Tinnitus kann viele Formen annehmen. Millionen Menschen in Deutschland kennen diese Ohrgeräusche, die ohne äußere Schallquelle entstehen. Für manche ist es ein vorübergehendes Phänomen, für andere ein ständiger Begleiter.

Was ist Tinnitus?

Tinnitus ist die Wahrnehmung von Geräuschen, die keine externe Quelle haben. Die Betroffenen hören Töne, die nur sie selbst wahrnehmen können. Die Erscheinungsformen sind vielfältig:

• Pfeifen oder Piepen – Häufig hochfrequent
• Rauschen – Ähnlich wie Wind oder Wasser
• Brummen – Tiefere Frequenzen
• Klingeln – Wie eine ferne Glocke
• Pulsieren – Im Rhythmus des Herzschlags

Akut oder chronisch?

Mediziner unterscheiden zwischen:

Akuter Tinnitus

• Besteht seit weniger als drei Monaten
• Tritt oft nach Lärmbelastung oder Hörsturz auf
• Bildet sich in vielen Fällen von selbst zurück

Chronischer Tinnitus

• Besteht länger als drei Monate
• Unterschiedliche Schweregrade
• Kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen

Mögliche Auslöser

Die Ursachen für Tinnitus sind vielfältig:

• Lärmschädigung – Einmalig oder dauerhaft
• Hörsturz – Plötzlicher Hörverlust
• Altersbedingter Hörverlust
• Mittelohrerkrankungen
• Stress und psychische Belastung
• Medikamente – Bestimmte Wirkstoffe
• Durchblutungsstörungen

In vielen Fällen lässt sich keine eindeutige Ursache identifizieren.

Forschung zu Behandlungsansätzen

Die Forschung untersucht verschiedene Therapieansätze bei Tinnitus. In der wissenschaftlichen Literatur finden sich unter anderem Cochrane-Reviews – systematische Übersichtsarbeiten, die den aktuellen Forschungsstand zusammenfassen.

Zu den untersuchten Ansätzen gehören:

• Kognitive Verhaltenstherapie
• Klangtherapie und Tinnitus-Retraining
• Medikamentöse Behandlungen
• Hyperbare Sauerstofftherapie (insbesondere bei akutem Tinnitus nach Hörsturz)

In unserer Studiendatenbank finden Sie wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Tinnitus und Hörsturz.

Leben mit Tinnitus

Viele Betroffene entwickeln Strategien im Umgang mit dem Ohrgeräusch:

• Ablenkung – Hintergrundgeräusche können helfen
• Entspannung – Stress kann Tinnitus verstärken
• Akzeptanz – Teil des Therapieansatzes
• Selbsthilfegruppen – Austausch mit anderen Betroffenen

Wann zum Arzt?

Ein HNO-Arzt sollte aufgesucht werden bei:

• Plötzlich auftretendem Tinnitus
• Begleitendem Hörverlust
• Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen
• Starker Beeinträchtigung im Alltag

Beratungsgespräch

Haben Sie Fragen zu Tinnitus und möglichen Therapieansätzen? Wir beraten Sie gerne in einem persönlichen Gespräch.

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